DER FRIEDEN

„Frieden kann man nicht FINDEN.
Frieden ist etwas,
was sich aus dir offenbart und bewahrheitet."

David Wared

Frieden ist der wahre Ausdruck unserer Seele – die Philosophie des Lichtbewusstseins stellt den Frieden als absoluten und daher grundlegenden Wert der Schöpfung dar. Das bedeutet, dass es einen Zustand des Unfriedens nicht in Ewigkeit geben kann, da er mit den Schöpfungsprinzipien unvereinbar ist. Frieden beinhaltet die vorbehaltlose Akzeptanz des anders Seienden, das sich ausdehnen darf, ohne begrenzt zu werden. Eine Begrenzung der Friedenskraft würde die Schöpfung selbst beschränken und widerspräche der Annahme, dass die höchste Schöpfungskraft unbeschränkt wirke.

Der Mensch mit einem dualen Bewusstsein ist das Ergebnis einer freien Wahl, die das Relative zur Wirklichkeit entwickelt hat, um auf Erden Erfahrungen mit der Endlichkeit und mit polarer Existenz machen zu können. Nur in dieser niederen Ebene der Dualität, können ewige Prinzipien einer Einschränkung unterworfen werden, zumindest dann, wenn das Wirkliche und Echte in tiefere Schichten des Bewusstseins verdrängt wird und zudem noch verleumdet und abgelehnt wird, sodass es sich kaum noch zeigen kann.

Die Endlichkeit erfährt der Mensch zunächst fast ausschließlich aus der Schattenperspektive, denn die Abspaltung von der bewussten Einheit ist ein Prozess des Leidens und der permanenten Auseinandersetzung mit widrigen Umständen seines Alltags. In diesem Zusammenhang erfährt er Kriege, Konflikte und Ablehnung seiner Existenz und versucht, sich in einer materiell orientierten Welt durchzusetzen. Der Wunsch nach der Einheit mit allem, einer Einheit, die sich dual als eine Welt der harmonischen Ordnung präsentiert, bleibt erhalten, doch der Weg dorthin erscheint zunächst sehr schwierig. Aus dem reinen Wesen von Geist und Seele, entsteht mit jeder irdischen Geburt in einem Körper, ein Mischwesen aus einem Lichtausdehner und einem Schattenausdehner, zwischen denen sich der Mensch laufend entscheiden muss. Je nach seiner freien Wahl, bestärkt er entweder die Lichtseite seiner Existenz oder dessen Gegenpart, das Ego. Das Ansinnen des Egos liegt in der Auslöschung des wahren Wesens.

Der absolute Frieden beschreibt die Wirklichkeit in den Existenzebenen außerhalb menschlicher Begrenzung. Er findet dann Einzug ins menschliche Bewusstsein, wenn die duale Spaltung aufgehoben ist und dadurch die ständige Unruhe des Geistes einer allgegenwärtigen Einsicht in das Wirkliche weicht. Je mehr der menschliche Geist den ewigen Geist ausdrückt, umso weniger Einfluss hat der Schattenausdehner auf die Entscheidungen. Die Antwort auf das Sehnen nach Verbundenheit, Vertrauen, Sicherheit, Frieden und Liebe ist die Einsicht in die Essenz des Menschen. Der Frieden der dualen menschlichen Existenz wird nicht nur ersehnt, sondern auch aus Notwendigkeit umgesetzt.

Frieden drückt sich durch Friedfertigkeit im Denken, Fühlen und Handeln aus. Friedfertigkeit verwirklicht sich durch eine gute und reine Absicht, die dem Wesenskern dient. Da der Wesenskern mit allen anderen Existenzen einheitlich verbunden ist, dient er auch der Allgemeinheit, denn die Trennung ist nicht wirklich gegeben. Friedfertiges Handeln führt zur Annäherung und vertrauensvollen Kommunikation. Der Mensch erlebt eine Entwicklung vom relativen Unfrieden bis zur absoluten Friedensverwirklichung, die ihn seine universelle Existenz vollkommen bewusst werden lässt und die Überwindung alles Schattenhaften bedeutet. Jede Friedensentwicklung des Menschen beginnt in sich selbst und breitet sich über die Mitwelt zur universellen Ebene aus.

Großes Leid ist über die Menschheit gekommen, als der menschlich verkörperte Geist entschieden hatte, vom Prinzip eines absolut friedvollen Handelns abzuweichen und den Kampf als ein Mittel der Kommunikation einzusetzen. Dadurch geschehen Dinge unter Zwang und das gesamte Gefüge der Schöpfung erscheint nicht mehr transparent und durch die Liebe geleitet.

Der Mensch verwendet die Lebensenergie zur Manifestation und Stärkung seines (unwirklichen) Schattenausdehners, weil dieser ihm mehr Erfolg bei der Umsetzung seiner Ziele verspricht. Erst nach langer Zeit wird vielen Menschen klar, dass solche Versprechen trügerisch sind, denn sie halten die Menschen mit Hilfe materieller Befriedigung in Unfreiheit. Das Ego hält sein Versprechen von Glück niemals ein, weil von einem Phantom keine Erlösung oder Befreiung ausgehen kann. Manchmal versucht der Mensch, sein Verhalten zu rechtfertigen, so auch für das Kämpfen. Kampfsituationen treten außerhalb des menschlichen Wirkens nur in einem fest vorgegebenen Rahmen auf und erfüllen im Tierreich die Aufgabe des Kräftemessens (Revierkämpfe) oder der Begrenzung bestimmter Populationen (Jäger-Beute-Kampf). Außerhalb dieser Situationen wird noch für den Schutz des eigenen Überlebens oder das der Jungtiere gekämpft. Der Mensch dagegen setzt sich über die Prinzipien der Natur und des universellen Seins hinweg, wenn er aus Vorteilnahme beginnt, seine Mitwesen zu bekämpfen, für diesen Zweck Waffen entwickelt oder künstliche Systeme konstruiert, die seinen individuellen Interessen dienen, jedoch die Mitmenschen nicht daran teilhaben lassen.

Der Friedensweg ist ein Weg in die tieferen Schichten des Bewusstseins, wo ausschließlich der Lichtausdehner wirkt und die künstlichen Schranken aus eigenem Tun oder durch Konditionierung von Seiten der Gesellschaft nicht hinreichen können. Auf dieser Ebene ist der Mensch allverbunden, angstfrei und in permanenter, liebevoller Kommunikation mit allen anderen. Ist der innere Frieden entwickelt und dem Menschen bewusst, dann ersehnt er die Verbindung mit anderen und verwirklicht die Wege, die Seelenverbundenheit mit ihnen tagtäglich zu erleben. Je mehr Frieden bewusst wird, umso mehr kann der Mensch für den Weltfrieden bewirken. Wenig sinnvoll ist es dagegen, den eigenen Schattenausdehner zu bekämpfen, denn das führt zu einem Aktionismus, der die eigenen Energien für einen Kampf gegen sich selbst bindet. Um Frieden zu schaffen, ist der Mensch als Mitschöpfer gefragt und erbeten, neue Ursachen zu setzen und die Kräfte des Friedens zu unterstützen.

Zur Bewusstwerdung der eigenen Motivation ist die Meditation ein sehr effizientes Mittel, weil sie in die tiefsten inneren Schichten des Bewusstseins führt und die universelle Einheit bewusst macht. Aus dem Herzen und aus dem Verstand setzen wir als Menschen die Dinge um, die uns wichtig und wesentlich erscheinen. Hier können wir kraft unseres Geistes und kraft unserer Seele den Frieden manifestieren. Bei der einzelnen Entscheidung für den Frieden oder für die Liebe, beginnt das Lichtbewusstsein der neuen Zeit. Im neuen Bewusstsein haben Kriege überhaupt keine Berechtigung, weil die Menschen sie nicht mehr zulassen. Momentan befindet sich die Menschheit an einem Übergang. Immer häufiger wird aus rationalen Erwägungen versucht, Kriege zu vermeiden oder sie schnellstmöglich zu beenden. Das globale Überleben steht auf dem Spiel, zumindest die Existenz der kulturellen Güter und der wirtschaftlichen Basis und immer weniger Menschen sind bereit, ihre Kräfte in Kriegen zu vergeuden. Doch ohne Frieden in den Gedanken, Gefühlen und Taten, ist der Frieden zwischen den Völkern nicht möglich. Der Ruf unserer Seele erinnert uns daran, dass Frieden das Ziel menschlichen Wirkens ist und treibt den Menschen zur Weiterentwicklung seines wahren und authentischen Ausdrucks an. Mit zunehmender Bewusstheit gelangt der Mensch zu einer friedensorientierten Wahrnehmung, die klar und frei von Misstrauen oder ängstlichen Vorstellungen ist.

Durch die Transformation der Hindernisse in uns selbst, kann der Schattenausdehner begrenzt und aufgelöst werden und die innere Freiheit bewusst werden. Dazu braucht es die Besinnung und die Erinnerung an das ewige Wesen, das sich verwirklichen möchte und seit Anbeginn des Menschseins immer wieder an unsere Einsicht und unser Einverständnis appelliert, ihm zu folgen und damit aus dem Schmerz- und Leidkreislauf auszusteigen.

Mit dem Erwachen von der Abhängigkeit und den Verstrickungen von Schuld-, Angst- und Machtorientierung, löst sich die duale Weltanschauung auf und die Schattenkräfte verlieren ihren Einfluss auf den Menschen, weil er ihre Nichtigkeit erkennt und das wahre und echte Leben in sich zulässt. Um den Menschen zu seiner inneren Kraftquelle zu leiten und das Sehnen für den Frieden zu verwirklichen, ist die Lichtessenztherapie entwickelt worden. Sie verbindet die Menschheit zu der Einheit, die jeder Einzelne erfahren und erlangen kann, weil es seiner wahren und ewigen Natur entspricht.

Der Frieden ist die Voraussetzung für den Übergang zur vollendeten Entwicklung als Mensch und für die Bildung einer Gesellschaft im höchsten Bewusstsein, in der sich die Menschen als Friedensstifter und Liebesverwirklicher verstehen. Alle Wesen achten einander in reiner und friedvoller Absicht und würden niemals anderen schaden. Das absolute Vertrauen, das im Sein gegeben ist, kann sich dann dual entwickeln und allen Menschen die höchste Entwicklung ermöglichen.