DIE LIEBE

„Die Liebe öffnet sich so, wie die Rosenknospe,
wenn ihr Moment gekommen ist.
Ihr Moment ist in jedem Augenblick zu Hause."

David Wared

Die Liebe ist der tiefste Ursprung von allem, der jenseits der rationalen Begriffe und Auffassungen liegt. Ihr Wesen ist die absolute Verbundenheit, die sich aus ihrer Vollkommenheit ergibt und mit den Begriffen des Denkens und der Worte nicht beschrieben werden kann. Liebe ist zugleich das höchste Prinzip der Schöpfung, nämlich die Essenz des Schöpfungsprinzips selbst. Sie ist von grundlegender Bedeutung für jede Existenz, denn ihr Wesen ist die Bedingungsfreiheit. Bei absoluter Freiheit von aller Abhängigkeit und Bedingung fehlt das Trennende und die Einheit des Seins tritt an die Stelle der Kategorien, die der Mensch zu seiner Orientierung künstlich geschaffen hat.

Die Einheit ist sogleich ein Ausdruck der absoluten Liebe und ebenso des Friedens und der Freiheit. So kommen wir zu einer ganzheitlichen Betrachtung, die die wesentlichen Inhalte und Facetten der gesamten Existenz einbezieht. Das Wesen alles Erschaffenen ist in Einheit mit allem verbunden und existiert unbegrenzt, also niemals von anderen getrennt und in der Zeitlosigkeit, der Ewigkeit. Wahres Erschaffen ist das Wirken der Liebe, denn in der Liebe drückt sich aus, was die Schöpfung bedeutet. Durch die Erschaffung entsteht laufend etwas Neues, was zuvor noch nicht existierte. Aus der höchsten Schöpfungsquelle werden weitere kreative Prozesse in Gang gesetzt und von diesen Manifestationen kann Weiteres verursacht und geschaffen werden. Wird dabei wirklich Neues erschaffen, erweitert sich sowohl der Erschaffer als auch das ALL, das die Universen umfasst. Der Verursacher erweitert sich und die Grenzen werden aufgehoben. Nun bringt die Schöpferkraft mehr Prozesse im Sein zu ihrer Entwicklung. Alles wäre nicht gegeben, gäbe es die Liebe nicht. Sie ist die Kraft der Motivation, der Ordnung und der Harmonie im Sein. Alle Aspekte im Sein haben durch die Liebe ein Streben nach höchster Vollkommenheit. Hinter jeder Motivation oder jedem Antrieb des Menschen steht die Liebe, denn sie ist sein höchster Selbstausdruck und die Quelle der Selbstentwicklung. Daher hält sie alles im Fluss der Entwicklung, und alles Wahrnehmbare und für den Menschen nicht Wahrnehmbare trägt die Botschaft der Liebe in sich.

Liebe ist die Kraft, die Verschmelzung bewirkt und daraus etwas Neues erschafft, so dass sich der höhere Wille der Schöpfung allgegenwärtig manifestiert und beim Menschen eine Höherentwicklung in Gang setzt. Liebe in ihrem Lichtausdruck ist das Bestreben des Guten, denn alles Erschaffene ist reine Energie, die mit dem Licht assoziiert wird. Diese reine Energie steht mit allem in einer energetischen Verbindung, die sich in ewiger Ausdehnung befindet. Die Liebe verleiht allem Seienden den Sinn der Ganzwerdung, denn sie löst alle Aspekte, die sich durch Begrenzung und Verschattung des wahren Wesens entwickelt haben, in ihrem Licht auf.

Wie kommt es zur Manifestation der Nicht-Liebe?
Die Nicht-Liebe fasst alle Erscheinungen zusammen, die nicht den Facetten der reinen Liebe angehören. Dazu gehören die Trennung und die Einschränkung, vor allem der Hass, die Angst, die Gier, der Krieg und der Mangel. Das Licht der Liebe wird vom Schatten verdeckt und ist nur noch relativ erfahrbar. Der Mensch hat neben dem Streben nach Licht auch ein Bestreben, das Licht einzuschränken, zu relativieren und dadurch eine künstliche Welt zu schaffen, die eine Gegenkraft zur Wirklichen bildet. Licht und Schatten manifestieren sich als Selbst und Ego in der Dualität des Menschseins. Der Mensch selbst trägt den absoluten Liebesausdruck des menschlichen Wesens in sich, wird jedoch durch das Ego in seinem persönlichen Ausdruck getrübt, zumindest für die endliche Zeitspanne eines Lebenszyklus, falls der Mensch es zulässt. Das Sehnen und die wahre Erkenntnis des Menschen gelten der Verwirklichung seines Wesens, denn aus dieser Essenz kommt sein Geist zur Ruhe und seine Seele findet ihren Frieden. Das ist der Zustand der Glückseligkeit und körperlich das höchste Wohlbefinden im eigenen Rhythmus und Balance. Die innere Liebeskraft ist nicht auslöschbar, kann jedoch vom Ego bis zur Unkenntlichkeit verdeckt werden. Daher ist das eigentliche Anliegen des menschlichen Wesens, einen Selbsterkenntnisprozess zu durchlaufen und dadurch die Liebe zu erfahren. So kann sich das Lichtbewusstsein im Inneren und in den Beziehungen zu anderen Lebewesen verwirklichen. So ist es möglich, eine friedfertige Bewusstseinsveredelung zu erreichen und aus der Freiheit des individuellen Selbst in die globale Freiheit zu gehen und andere zu befreien. Als Mensch zu erkennen, dass der Schatten in sich nicht echt ist, bedeutet zu erwachen und mit dem eigentlichen Leben zu beginnen. Dann findet die innere Wahrheit ihren Ausdruck und der Mensch befreit sich von seinen Illusionen und zugleich von allen anderen Hindernissen, die ihn in feste Strukturen einbinden und das Leiden verursachen.

Die Meditation eröffnet die innere Schau auf das echte, wahre und wirkliche Selbst, auf die Stätte der Liebe, die niemals vergeht und sich danach sehnt, erkannt und verwirklicht zu werden. Das geschieht aus dem Herzen, das alles miteinander verbindet und den Besitz, die Fähigkeiten und die Freude am Leben und an den Mitgeschöpfen teilt. Aus der Liebe zu sich selbst, sprießt die Liebe zu den anderen und im Erwachen aus dem geistigen Schlafzustand, auch die wahre mystische Verbindung mit der Urschöpfungskraft, der universellen Liebe.

Aus der Erkenntnis meines eigenen Lichtes ist es möglich, mein eigenes Licht zu zünden, mein Licht auszudehnen und die Lichter anderer zu zünden, die Herzen der anderen zu bewegen, die Seelen anderer zu berühren und den Geist der anderen zu erweitern. In der Meditation kommen wir in die Ebene, in der uns das Lichtbewusstsein bewusst werden kann und die Verbindung zur Mitwelt erfahrbar wird. Dann wird die Liebe direkt entdeckt und vertrauensvoll und offen verschenkt, in Hingabe für das Wunder des Seins, darum komme ich zu Ihnen in Ihre Stadt und freue mich, von Ihrer einzigartigen Liebe zu lernen.